waren heute meine Worte, als die Schlussabrechnung unseres bisherigen Stromanbieters „Immergrün“ per Email bei uns einflog.
Ich hatte ja schon in meinem Beitrag Eine blöde Woche geht hoffentlich freundlich zu Ende geschrieben, dass wir erhebliche Probleme mit dem Wechseln des Stromanbieters hatten. Ich bin mir nicht sicher, ob der Anbieter „Immergrün“ nur über völlig inkompetentes Personal verfügt, oder ob es sich bei dem Geschäftsgebaren bereits um kriminelle Machenschaften handelt. Ich kann nur jeden warnen, sich in die Fänge dieses Stromanbieters zu begeben.
Im Jahr 2016 schlossen wir einen Vertrag mit besagtem Anbieter ab, da er recht günstige Konditionen und eine gute Bonuszahlung anbot. Laufzeit ein Jahr bei sechswöchiger Kündigungsfrist. Also alles normal. Im Sommer 2017 wollten wir uns um den Anbieterwechsel kümmern, „Immergrün“ stand noch immer an erster Stelle, also verzichteten wir auf einen Wechsel, auch wenn dann keine Boni mehr gezahlt würden. Einige Zeit später kam die Abrechnung mit dem erwarteten Guthaben. Stutzig machte mich allerdings, dass trotz des Guthabens auch ohne Berücksichtigung der gezahlten Boni die Abschläge drastisch angehoben wurden. Aber wie das eben so ist, wir kümmerten uns nicht weiter darum. Erst im Sommer dieses Jahres, als wieder der Stromanbieterwechsel anstand, stellten wir fest, dass unser vertraglich vereinbarter Tarif offenbar nicht mehr existierte. Merkwürdig. Also versuchte sich mein Mann als Vertragspartner in das Kundenkonto einzuloggen, was jedoch misslang. Erst nachdem er mehrere Emails an „Immergrün“ geschrieben hatte, wurden ihm Zugangsdaten übersandt. Im Kundenkonto fand er zwar auch keine Vertragsdaten, aber ein Schreiben vom Dezember 2016 in welchem mitgeteilt wurde, dass sich ab Oktober 2017 der Tarif um mehr als 30 Prozent erhöhe. Dieses Schreiben ist uns aber niemals zugegangen. Also machte mein Mann sofort nach Kenntnis dieses Schreibens im Juli 2018 von seinem Sonderkündigungsrecht Gebauch, was natürlich per Email durch „Immergrün“ abgelehnt wurde. Dann kam die Stromabrechnung per 06.09.2018 mit einen Guthaben in Höhe von 933,44 €. Toll. Ein Blick genügte jedoch, um festzustellen, dass zum einen der Zählerstand, den wir an den Netzbetreiber und an „immergrün“ pünktlich übermittelt hatten, nicht stimmte und dass uns der erhöhte Strompreis in Rechnung gestellt wurde. Also hängte ich mich ans Telefon und erfuhr, dass der Zählerstand geschätzt sei, dass unser Vertrag weiterlaufe und dass selbstverständig der neue Tarif gelte. Ich diskutierte eine Weile mit der durchaus netten Dame am Telefon, dass „Immergrün“ den Zugang des Schreibens vom Dezember 2016 per Email ja nachweisen müsste, dass wir jedoch anhand des archivierten Emailverkehrs sehr genau nachweisen könnten, dass diese Vertragsänderung bei uns nicht angekommen sei und dass daher unser Sonderkündigungsrecht wirksam sei, dass wir das jedoch gern auch vor Gericht klären könnten. Einige Tage später rief dann eine andere nette Dame von „Immergrün“ bei uns an und erklärte, dass man uns nun zum 06.11.2018 aus dem Vertrag entließe. Ha, der erste Teilerfolg. Über die Klärung des Preises bat sie um eine Frist von einigen Tagen. Natürlich hörten wir nichts. Als wir am 07.11.2018 den Zählerstand an den Netzbetreiber mitteilen wollten, ging das online nicht. Also rief ich dort an und hörte, dass „Immergrün“ den Zählerstand bereits mitgeteilt habe, nämlich den Zählerstand von September. Also gab ich den korrekten Zählerstand telefonisch durch.
Am 16.11. kam mein Mann leichenblass aus seinem Büro und verkündete, dass „Immergrün“ einen Betrag in Höhe von 933,44 € von seinem Konto abgebucht habe. Hähhh????
Also hängte ich mich wieder ans Telefon und hörte, dass dies ein Versehen sei, dass man versehentlich das Guthaben aus der Abrechnung eingezogen habe, anstatt es zu überweisen. Die Rücküberweisung sei aber bereits veranlasst. Natürlich haben wir darauf nicht vertraut, sondern der Lastschrift sofort widersprochen.
Heute kam nun die Schlussrechnung von „Immergrün“. Auf den ersten Blick stellte ich fest, dass die angebebenen Zählerstände und auch der angesetzte Preis korrekt sind. Also haben wir auch in dieser Hinsicht gewonnen. Aber wo kommt denn nun eine Nachforderung in Höhe von ca. 350 € her? Ganz einfach, man hat das Guthaben, dass man uns nicht überwiesen, sondern per Lastschrift eingezogen hat, mal eben so in Ansatz gebracht, als ob sie es tatsächlich überwiesen hätten.
Also hängte ich mich heute wieder ans Telefon und hatte wieder eine sehr nette Dame am Apparat. Sie konnte sehr schnell nachvollziehen, dass da tatsächlich etwas nicht stimme. Eine Verrechnung des falschen Guthabens mit der falschen Nachforderung sei jedoch nicht möglich. Sie wolle sich jetzt aber sofort darum kümmern, dass die Angelegenheit nun endlich bereinigt würde.
Freundlich erklärte ich, dass ich in zwei Wochen einen Mahnbescheid über die von mir errechneten ca. 608 € tatsächliches Guthaben erstellen würde, denn dies hatte ich schon vor einigen Tagen ausgerechnet und das würde sich auch bei einer Verrechnung der Beträge ergeben. Ich würde mich schon sehr darauf freuen, denn schließlich sei das Erstellen von Mahnbescheiden ein nicht unwesentlicher Teil meiner beruflichen Tätigkeit in den vergangenen 25 Jahren gewesen.
Nun bin ich sehr gespannt, wie die Sache ausgehen wird. Einen Mahnbescheid kann ich ganz leicht online erstellen.
Ich habe die Sache hier so ausführlich dargestellt, denn ich bin sehr geneigt, anzunehmen, dass hinter dem Geschäftsgebaren von „Immergrün“ Methode liegt. Viele Menschen werden so wahrscheinlich systematisch hinters Licht geführt. Also, überlegt Euch daher, ob Ihr diesem ominösen Stromanbieter auf den Leim gehen wollt.